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Berliner Anwaltskanzlei wieder mit Leben erfüllt

Erinnern Sie sich noch? Ein verwegen-sportlicher Freizeithut, ein Dreitagebart, die Zigarren im Mundwinkel, meist etwas übertrieben bunte Krawatten und stets Lust auf schlabbrige Götterspeise: — das waren Markenzeichen des von Manfred Krug gespielten Robert Liebling, einem schlitzohrigen Rechtsanwalt aus Berlin-Kreuzberg. In fünf Staffeln und 58 Folgen lief die Serie von 1986 bis 1998 mit großem Publikumszuspruch in der ARD. Ein Klassiker!

Jetzt steht eine Neuauflage bevor, allerdings wird diese nicht als Serie serviert, sondern als abendfüllender Spielfilm. Wie die ARD-Pressestelle wissen lässt, wurden im November 2023 die Dreharbeiten zur modernen Interpretation unter dem Arbeitstitel Liebling Kreuzberg 2.0 abgeschlossen, der Film befindet sich in der Postproduktion und soll Ende 2024 oder Anfang 2025 gesendet werden. Als reizvollen Gag haben sich die Macher einfallen lassen, Anwaltsgehilfin Senta Kurzweg (gespielt von Anja Franke) und  Robert Lieblings Tochter Sarah (Roswitha Schreiner) nach 25 Jahren Bildschirm-Abwesenheit in den Film einzubauen.

Um was geht es? Dr. Talia Jahnka (Gabriela Maria Schmeide) hat Lieblings Kanzlei übernommen und ihr einen finanziell höchst erfolgreichen Kurs verpasst. Doch wie das Leben so spielt, darf Lieblings Enkelin Lisa (Luise von Finckh) – frisch von der Uni gekommen – aufgrund einer alten Verfügung ihres Großvaters in die Kanzlei einsteigen. Und natürlich will sie da weitermachen, wo ihr Großvater einst aufgehört hat: Den „kleinen Leuten“ zur Seite stehen. Statt gut zahlende Wirtschaftsmandaten vor Gericht zu vertreten, setzt sich Lisa für einen altersdiskriminierten Mann ein und vertritt ein Ehepaar, das Opfer von Mietnomaden wurde. 

Lisa (Luise von Finckh, links), Dr. Jahnka (Gabriela Maria Schmeide, Mitte) und Senta Kurzweg (Anja Franke). Foto: ARD-Degeto/Stefan Erhard

Talia Jahnka findet erwartungsgemäß wenig Gefallen daran, eine ihr aufgezwungene Berufsanfängerin als gleichberechtigte Partnerin an ihrer Seite zu haben. Da Lisa bei der Mandantenwahl ihren eigenen Kopf durchsetzt, sind Spannungen zwischen den Partnerinnen unvermeidbar. 

Und weil die junge Anwältin (in bester Absicht)  gegen die Regeln ihres Berufsstandes verstößt, und damit das Weiterbestehen der Kanzlei gefährdet, steht sie vor der Frage, ob sie ihre Ideale aufgibt oder sich in der Sache des aussichtslos scheinenden Falles weiter engagiert. Wir ahnen schon jetzt, wie es ausgehen wird. (Der Text beruht auf ARD-Informationen).