Kategorien
Filme

„Mord mit Aussicht“ im Eifeldörfchen Hengasch

Im Frühjahr 2023 wurden 13 weitere Folgen der Kultserie Mord mit Aussicht gedreht, sieben davon waren ab 16. April 2024 jeweils dienstags um 20.15 in der ARD zu besichtigen, die weiteren werden zu einem späteren Zeitpunkt ausgestrahlt. Neue Hauptfiguren sind Katharina Wackernagel (Hauptkommissarin und Dienststellenleiterin Marie Gabler), Sebastian Schwarz (Oberkommissar) und Eva Bühnen (Polizeianwärterin). 

Katharina Wackernagel ahnte schon früh, dass es nicht leicht sein würde, das vorherige Team mit Carolina Peters (Sophie Haas), Dietmar Schäffer (Bjarne Mädel) und Meike Droste (Bärbel Schmid) zu ersetzen. Der Schauspielerin war klar, was auf sie zukommen würde. Über ihre Rolle sagte die 42-Jährige:

Peters, Mädel und Droste hatten als Hauptfiguren, unterstützt von Petra Kleinert (Heike Schäffer) und Michael Hanemann (Hans Zielonka) zwischen 2008 und 2014 im fiktiven Eifeldörfchen Hengasch die Revierwache samt Anhang gebildet und skurrile Fälle mit obskuren Typen erlebt. Dann war Schluss mit lustig, die Serie wurde eingestellt, zum Unwillen einer großen Fangemeinde.

Maßstäbe gesetzt: Caroline Peters, Meike Droste, Bjarne Mädel (Foto: Imago/Future Image)

Rückblick: Die alte, 39-teilige Serie – in zahlreichen Wiederholungen der Dritten Programme abgenudelt – war ein Publikumsrenner. Am 16. Dezember 2014 endete die letzte Staffel mit einer Geisel-Befreiung und Entbindung in einer kleinen Waldhütte (Titel: „Sophie kommet doch all“), was sich 6,75 Millionen Zuschauer zu Gemüte führten. 

Volker Herres, Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehens, hatte damals gelobt: 

Die Zuschauerzahl entsprach einem Marktanteil von 21,4 Prozent, umso unverständlicher blieb für eine große Fangemeinde, warum die Serie nicht fortgesetzt wurde, zumal die positiven ARD-Verlautbarungen sich weiterhin überschlugen. Angesichts der Einschaltquoten verkündete die ARD sogar, mit der dritten Staffel habe das Team aus Hengasch so viele Zuschauerinnen und Zuschauer begeistern können wie nie zuvor. Durchschnittlich 6,52 Millionen hätten die letzte Folge gesehen, ein Marktanteil von 20,9 Prozent.

Natürlich war zu erkennen gewesen, dass sich manche Gags totgelaufen hatten, doch darum ging es weniger. Querelen um Gagen und stetige Kürzung der Drehtage waren ausschlaggebender. Es war von einer schöpferischen Pause die Rede, aber es dauerte sieben Jahre, ehe sich die ARD entschloss (offensichtlich auch auf Wunsch zahlreicher Fans), Mord mit Aussicht wieder aufleben zu lassen, allerdings mit neuem Personal. Und das hat es gewiss nicht leicht.

Katharina Wackernagel im fiktiven Hengasch. (Foto: Imago/Future Image)

Witzige Momente gab es in den ersten sechs neuen Folgen, doch das Bemühen, Bewährtes zu bewahren und trotzdem andere Akzente zu setzen, ist spürbar und viele Meinungen in den sozialen Medien dürften nicht beglückend für die Macher gewesen sein. Katharina Wackernagel wirkte oft seltsam verloren, die Geschichten schienen zu dick aufgetragen. Doch es kann alles besser werden. Schauen wir uns die neue Staffeln zunächst wohlwollend an. (mit ARD-Informationen)