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Kultur

Pia Grambart und ihre
grinsende Kuh Marsha

Die Frankfurter Künstlerin Pia Grambart gewann einst nach einer Ausstellung in Mörfelden-Walldorf den Publikumspreis für die Darstellung der frechen Kuh Marsha. Und das zu Recht.

Die Stadt Mörfelden-Walldorf veranstaltet in jedem Jahr im Sommer eine Skulpturen-Ausstellung, zu der Künstler aus ganz Deutschland eingeladen werden, damit sie (nach einer Vorauswahl) ihre Werke im Park neben dem Bürgerhaus präsentieren können. Eine der Künstlerinnen, die hier in der Vergangenheit ausstellten, war Pia Grambart, die ein Atelier in der Lorsbacher Strasse im Frankfurter Gallusviertel eingerichtet hat.

In der Freiluft-Ausstellung präsentierte Pia Grambart dem Publikum verschiedene Fabelwesen aus der Tierwelt, womit sie die Herzen all jener Menschen entzückte, die vier Wochen lang durch den Bürgerpark schlenderten oder bei der Eröffnungs- und Schlussveranstaltung dabei waren. Vor allem der kesse Hund Clive, das Monster Fred und das Schwein Petunia waren ein Blickfang. Am meisten gefiel den begeisterten Besuchern jedoch die Kuh Marsha. Frech grinsend und mit einem Bein die Hüfte stützend, nahm Marsha das Publikum für sich ein. Für diese Gestalt erhielt die Künstlerin am Ende der mehrwöchigen Veranstaltung den Publikumspreis.

Pia Grambart erklärte dam Publikum, warum sie am liebsten mit Tierfiguren arbeitet: „Ich kann durch die Tiere Emotionen und Gefühle gut transportieren, weil Tierformen neutraler sind als Menschen.” Alle Figuren – meist aufrecht stehend und mit menschlichen Zügen – wirken humorvoll, fröhlich und skurril zugleich. Sie erscheinen als glückliche Wesen und strahlen Selbstbewusstsein aus. Sie sollen, so die Intention von Grambart, die Menschen an ihre Verantwortung für die Erde und ihre Mitbewohner erinnern.

Witzige Figuren von Pia Grambart. (Fotos: Erich Stör)

Die Grundhaltung der Künstlerin zeugt von Optimismus. Kräftige Farben unterstreichen das noch und verleiten immer wieder zum Schmunzeln. Die Tierfiguren sind aus Papier und Pappe geformt, im Mittelpunkt von Pia Grambarts Arbeiten stehen indessen Betonobjekte mit ungewöhnlichen Proportionen mit ausgefallenen Oberflächen und bunten Farb- und Musterspielen.

Der künstlerische Werdegang von Pia Grambart ist international geprägt. Nach der Schulzeit belegte die 1960 geborene Künstlerin in Toronto verschiedene Kurse in dem „Ontario College of Art”. Sie lebte und arbeitete in Toronto und Frankfurt, zwischenzeitlich aber auch in Paris und Tokio. In Frankfurt studierte sie Kunst und Kommunikationsdesign in der „Academy of Visual Arts” und später Aktzeichnen in der „Städel-Abendschule”.