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Leben

Wie Leonardo da Vinci in meinen Briefkasten kam…

Dieser Tage habe ich auf ungewöhnliche Weise ein Buch erhalten. Eine fast 800 Seiten umfassende Biografie über das Leben von Leonardo da Vinci. Es war ein unerwartetes Geschenk, darüber später mehr, vorerst einige Notizen über diesen Mann, der wie kein anderer vor oder nach ihm Geschichte geschrieben hat. Leonardo galt in der Gesellschaft des 15. und 16. Jahrhunderts als kreative, erfinderische Erscheinung der Renaissance; er war Zeitgenosse von Cesare Borgia, Niccolò Machiavelli, Giuliano de’Medici und Ludovico Sforza. Die Sprache seiner Bilder oder Erfindungen hat die Zeiten überdauert, fast täglich wird ihm auch heutzutage Genialität bescheinigt, doch nichts ist ihm zugeflogen, wie man bei einem »Genie« leicht glauben könnte. Es war seine unbändige Neugier und Beobachtungsgabe, gepaart mit spielerischer Fantasie, die ihn zu dem machte, was er geworden ist: Praktiker und Visionär zugleich.

Am 15. April 1452 in Vinci in der Nähe von Florenz geboren und am 2. Mai 1519 in Amboise in Frankreich gestorben, war Leonardo da Vinci Wissenschaftler, Maler, Architekt, Bildhauer, Musiker, Mechaniker, Erfinder, Ingenieur, Anatom und Naturphilosoph. Leonardo, dessen Namenszusatz »da Vinci« sich auf seinen Herkunftsort bezieht, waren viele Talente in die Wiege gelegt worden. Er entwarf  Flugapparate, machte Skizzen zu einem Fallschirm, zeichnete ein perpetuum mobile, schuf einen Panzer und ein Fluggerät mit Luftschraube, einem Helikopter nicht unähnlich.

Mona Lisa

Dauerhaft am berühmtesten wurde Leonardo da Vinci durch zwei seiner Gemälde. Die Mona Lisa (Original im Louvre in Paris zu besichtigen) war das eine, das Letzte Abendmahl, das im Dominikanerkloster Santa Maria delle Grazie in Mailand die Nordwand schmückt, das andere. Die Mona Lisa gibt heute noch Rätsel auf, ihr geheimnisvolles Lächeln beschäftigt Experten und Laien.

Das rätselumwobene Bild. (Foto: Warasit/stock.adobe.com)

Als Autor dieses Berichtes maße ich mir nicht an, über Leonardo da Vinci das geringste zu wissen, was nicht Historiker und Gelehrte seit Jahrhunderten ermittelt haben. Sie haben Da Vincis Leistungen akribisch untersucht, beschrieben und gewürdigt, zahlreiche Autoren haben sich mit dem Mann befasst, der sein Leben in der Toskana, der Lombardei und Frankreich verbrachte.Biogra Isaacson

2017 ist im New Yorker Verlag Simon & Schuster die neue Biografie Leonardo da Vinci von Walter Isaacson erschienen, die im Februar 2020 als Taschenbuch bei Ullstein aufgelegt wurde. Isaacson, der auch die Lebensgeschichte des Apple-Gründers Steve Jobs nachgezeichnet hat, und selbst mit einer vielseitigen Vita aufwarten kann, ist einer der weltweit bekanntesten Biografen. Sein Buch spielt in diesem Beitrag, wie schon angedeutet, eine ganz spezielle Rolle:  aus einem für mich überraschenden Grund. 

Im Frühjahr des Jahres 2020 fand ich in meinem Briefkasten ein sorgsam eingewickeltes Paket. Nach dem Öffnen fiel mir die oben erwähnte Biografie über Leonardo in die Hände, frisch aus der Druckerei, wohlriechend noch diese Mischung aus frischem Papier und Druckerschwärze. In einer beiliegenden Notiz schrieb mir ein unbekannter Absender:

„Lieber Herr Stör, ich wünsche Ihnen alles Gute und viel Spaß beim Lesen! Ein großer Fan der Stör-Signale.“

Unterschrieben mit Th., Th. – Leider konnte ich bisher nicht feststellen, wer mir dieses Buch zukommen ließ und wer sich hinter diesem Kürzel verbirgt, aber ich kann dem Absender versichern, dass es mir Spaß macht, fast täglich mein bisher bescheidenes Wissen über Da Vinci zu erweitern. 

Danke Th., Th. und Danke auch an Walter Isaacson, der das Leben Leonardos in packenden Worten beschreibt, und  meinen Horizont vergrössert.