Chelsea liegt am nördlichen Themse-Ufer im Herzen der britischen Metropole, nicht weit entfernt von Buckingham-Palast im Osten und Hyde-Park im Norden. Der Stadtteil „Notting Hill”, durch den gleichnamigen Film mit Julia Roberts und Hugh Grant zur internationalen Berühmtheit gelangt, befindet sich in der Nähe. Prächtige Läden in der Kings Road und anderen Straßen bilden einen Kontrast zu den Menschen, die im sozialen Randbereich leben.
In diesem Spannungsfeld ermittelte Fernseh-Detective Inspektor Max Arnold (Adrian Scarborough) 2022 gemeinsam mit Sergeant-Kollegin Prya Shamsie (Sonita Henry) in den Fällen Lohn der Sünde, Mrs.+ Mrs. Romano, Spiel auf Leben und Tod, Die Schule der Lügen. Im Herbst 2024 kehrt die Serie nach zweijähriger Pause mit vier neuen Filmen auf die deutschen Bildschirme zurück, Arnold arbeitet nun allerdings mit der neuen Kollegin Layla Walsh (Vanessa Emme) zusammen. Im ZDF begann die Ausstrahlung mit dem Titeln Im blauen Zimmer, danach werden Golden Years, Tödliche Therapie und Mord aus Leidenschaft gezeigt. Eine dritte Staffel befindet sich im Produktionsstadium.
In ihrem ersten gemeinsamen Fall bekommen es Max Arnold und Layla Walsh mit einem mysteriösen Verbrechen in der Londoner Kunstszene zu tun. Nach einer Vernissage wird der Galeriemanager tot aufgefunden, vier Bilder sind verschwunden, darunter das Gemälde „Im blauen Zimmer“. Bei ihren Ermittlungen stoßen Max und Layla auf zahlreiche Ungereimtheiten. Auch ein Versicherungsbetrug scheint nicht ausgeschlossen.
Interessant gezeichnet ist die Fernseh-Figur von Max Arnold. In seiner Jugendzeit mit Legasthenie konfrontiert, hat der Polizist eine schwierige Beziehung mit seiner von ihm getrennt lebenden Ehefrau Astrid (Annamaria Marinca); er zieht sich beim Nachdenken über komplizierte kriminalistische Verwicklungen gerne auf sein Hausboot zurück, spielt Klavier und lauscht Bach, um eine Lösung zu finden. Die privaten Sorgen des Ermittlers treten dabei in den Hintergrund.
Wie so oft in englischen Kriminalfilmen sind die kriminaltechnischen Abläufe und Vernehmungen überaus korrekt, aber nicht langweilig. Alle bleiben alle geerdet. Der Zuschauer wird nicht verstört, was in skandinavischen Krimis allzuoft der Fall ist. Viele Spuren werden verfolgt oder lösen sich in Nichts auf, ehe sich Verwicklungen wenig spektakulär auflösen. Alles ist ein Spiegelbild polizeilicher Kärrnerarbeit und aus meiner Sicht gerade deshalb sehenswert. Auch wenn das manche Zuschauer anders sehen.
PINNWAND: „The Chelsea Detective“ ist eine Produktion der Expectation in Koproduktion mit dem amerikanischen Streaming-Anbieter Acorn TV, dem ZDF und der BBC. (mit ZDF-Informationen)