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Naturparadies Mönchbruch an der Startbahn West

Nahe der Stadt Mörfelden-Walldorf liegt das schöne Naturschutzgebiet Mönchbruch. Es erstreckt sich vom nördlichen Ende Walldorfs bis zur B 486, die zwischen Mörfelden und Rüsselsheim verläuft. Spaziergänge im Frühjahr oder Sommer lohnen sich. Wer in der morgendlichen Dämmerung unterwegs ist, kann auf den Wiesen bei guten Licht Rehe beobachten; auch Dam- und Schwarzwild tummelt sich hier. Tagsüber sind viele Besucher mit Fotoapparaten oder Feldstechern ausgerüstet, um die Tiere im Bild festzuhalten oder auch nur zu beobachten.

Für Foto-Liebhaber bietet der Mönchbruch interessante Motive, denn Schwarzmilane, Eisvögel, Waldohreulen, Reiher und Störche bewegen sich in dem weitläufigen Gelände, sogar Kanadagänse mit Küken sind hier zu Hause. Erlen, Wassergräben, der Gundbach und alte Eichen sowie Sumpfwald prägen das Bild. Als ich an diesem schönen Tag im Frühling den Weg entlang wandere, erlebe ich als stiller Beobachter  diese einzigartige Vielfalt.

Obwohl das Kleinod nur wenige Tausend Meter südlich am Rande des Flughafens liegt, von wo aus über die Startbahn West die mächtigen Maschinen über unserer Köpfe aufsteigen, bietet der Mönchbruch einzigartigen Lebensraum, greifbar für jeden, der sehen und hören mag. 

Einsame Schwarzerle im Mönchbruch. (Foto: Oliver Stör)

Einst hat sich der Main hier seinen Weg gebahnt. Der in ihm enthaltene Sand, Lehm und Kies schaffte den Lebensraum in einem der letzten Paradiese Hessens. Mehr als 540 verschiedene Pflanzenarten sind von Fachleuten in dem knapp 1000 Hektar großen Gebiet im Laufe der Jahre beobachtet worden, darunter auch mehrere vom Aussterben bedrohte Arten.

Naherholungsgebiet

Der Mönchbruch hat nicht nur wegen dieser naturbelassenen Eigenschaften  Bedeutung, sondern ist Naherholungsgebiet für die Menschen. Uns Einwohnern von Mörfelden-Walldorf (aber auch allen anderen Wanderern und Besuchern aus dem Rhein-Main-Gebiet) stehen ausgebaute Rad- und Spazierwege mit Informations- und Hinweistafeln zur Verfügung; allerdings sind manche dieser Pfade wegen des notwendigen Naturschutzes nicht begehbar und gesperrt.

Damwild-Spiele im Mönchbruch. (Foto: Oliver Stör)

Wer erschöpft ist von den Eindrücken und den Mühen des Wanderns und Schauens findet zwei interessante Möglichkeiten zum Einkehren. In Walldorf befindet sich unter lauschigen Bäumen die Waldgaststätte Gundhof mit Biergarten und Gewölbekeller; am entgegengesetzten Ende (an der Bundesstraße 486) bietet das Landhotel Mönchbruch-Mühle Spezialitäten vieler Art. In dem 1608 erbauten und unter Denkmalschutz stehenden Gebäude gibt es im Sommer neben dem Restaurant eine Terrasse und einen Biergarten, die nach erschöpfender Wanderung zum Verweilen einladen.